Damals…

… als COVID-19 (oder, wie es ein gewisser Amerikaner lieber nennen würde, das Wuhan-Virus) Deutschland und die Welt noch nicht in seinem Klammergriff hielt, fanden immer wieder sogenannte „Konzerte“ statt (die Älteren werden sich erinnern), Massenveranstaltungen mit hunderten oder tausenden Menschen auf engstem Raum – das erscheint natürlich heutzutage wie Science Fiction. Auch euer Lieblingssinfonieorchester in München (die Sinfonietta, falls das nicht klar war) konnte sich diesem Trend nicht widersetzen und präsentierte am 2.2.2020 die Ergebnisse der harten Probenarbeit des Wintersemesters. Zwar gab es im Vorfeld einige Probleme mit den Podesten – oder anders herum gesagt, zu viele Holzbläser –, dafür gelang das Konzert dann umso besser: Das Publikum durfte schonmal ein bisschen Sommerhitze spüren (im Debussy), Fedele Antonicellis Virtuosität bewundern (im Rachmaninov) und mit Tchaikovsky verzweifeln und schwelgen. Nach getaner Arbeit hatte sich das Orchester also das ein oder andere kühle Getränk redlich verdient – und wo könnte das besser schmecken als in Gesellschaft des ansehnlichen Speerträgers beim Lichthof der LMU?

Mal eine andere Perspektive aus der Anspielprobe – das wirkt doch auch viel entspannter, wenn noch nicht alle in Konzertkleidung sind.
After-Concert-Bilder müssen immer etwas unscharf sein – das wirkt authentisch. Zu Hause bitte angesichts der aktuellen Lage nicht nachmachen! Wir weisen außerdem darauf hin, dass die Auswahl der Biermarke in der Hand unseres Klarinettisten nicht der Sicht des gesamten Orchesters entspricht.

Aber genug von diesen etwas angestaubten Informationen, wie geht es denn nun weiter? Nun ja, angesichts der aktuellen Pandemie weiß das so genau natürlich niemand, aber wir hören vorerst nicht auf, zu hoffen und planen business as usual – zum Umschmeißen ist nachher immer noch genug Zeit: Die Programmwahl hat jedenfalls stattgefunden (lange bevor sich die Situation zugespitzt hat und als persönliche Treffen noch möglich waren) und für den Sommer eine Stückauswahl mit dem Sujet „Wasser“ zusammengestellt, besonders passend zu den Open Air-Auftritten vor der Badenburg und im Olympiapark. Los geht’s mit einem der ganz großen Hits, der sinfonischen Dichtung Vltava (Die Moldau) von Bedřich Smetana. Das fließende Wasser tauschen wir dann gegen stilles in Tchaikovskys Suite aus dem Schwanensee-Ballett – das Geflügel im Nymphenburger Schlosspark wird’s freuen. Die zweite Konzerthälfte ist dann eine wirkliche Sommersinfonie, die Italienische von Felix Mendelssohn – alles in allem ein echtes Genießerprogramm.

Damit soll es mit diesem Update auch schon zuende sein – wie immer freuen wir uns immer über potenzielle Mitspieler und -innen, besonders solche, die gerade den ganzen Tag nichts anderes zu tun haben, als zu üben.

Bis dahin – bleibt gesund, bleibt in Kontakt mit der restlichen Menschheit (schön, dass es die Digitalisierung gibt) und drückt die Daumen, dass möglichst bald wieder ein aktives Konzertleben möglich ist.

P.S.: Als kleines Schmankerl für Interessierte – die Moldau gab’s schonmal mit der Sinfonietta, zum Reinhören und -schauen: